Klassische Holzstuhltypen
Werden mit einfachen Werkzeugen wie Axt, Säge oder Messer aus einem Baumstamm herausgearbeitet. Sie können Erzeugnisse bäuerlicher, häuslicher Fleißarbeit sein oder sind reichhaltig geschnitzt und stammen dann bspw. aus dem Norwegen des 18. Jahrhundert. Auch Hocker mit 3 Beinen, die aus einem Holzstück herausgeschnitzt sind und bei den Afrikanischen Stämmen für Kulthandlungen oder Beratungen verwendet werden zählen zu dieser Kategorie.
Im Gegensatz zum Monoxylon ist der Hocker ein konstruktives Gebilde und wird zusätzlich mit dem Stemmeisen hergestellt. Das wird benötigt, um die Verbindung der Füße mit dem Sitz, durch Verzinkung oder Verzapfung handwerklich herzustellen. Der Hocker umfasst alle Sitzgelegenheiten ohne Lehne vom einfachen Schemel über Sitzflächen mit 3 oder 4 Füßen bis zum sogenannten Ulmer Hocker, der einfach nur aus 3 Brettern besteht.
Die ältesten Abbildungen von Faltstühlen mit Fellbespannung sind aus Ägypten und Mesopotamien bekannt, später aus dem antiken Griechenland, der römischer Zeit, aus dem Mittelalter und der Renaissance. Um eine quer, beim Scherenstuhl und längs wie beim Faltstuhl, aber immer unterhalb zur Sitzfläche konstruierte Drehachse werden die Vorderfüße oder Seitenfüße zusammengeklappt. Beim Klappstuhl besteht die Sitzfläche aus Holz, Metall oder Kunststoff aus Stoff, der bekannteste zeitgenössische Faltstuhl ist der Regiestuhl. Beim Scherenstuhl sind die Sitzfläche und die Füße aus gleich starken Holzstäben gefertigt, die sich beim Zusammenklappen aneinander vorbei.

Die Sprossen, also die runden Verbindungsstäbe dienen nicht dem dekorativen Zweck, sondern sind für die Festigkeit des Stuhles unerlässlich. So können mit kleinen Dimensionen der Füße und Sprossen stabile und zugleich sehr leichte Stühle hergestellt werden. Der bekannteste Sprossenstuhl ist der „Stuhl mit Pfeife“ von Van Gogh.

Die Zarge, also das Bauelement, welches diesem Stuhltyp den Namen gibt, sorgt für die feste Verbindung der 4 Füße eines Stuhles. Die Zargen, die entweder mit Zapfen oder mit Dübel versehen werden und die Füße in die die entsprechenden Schlitze und Dübellöcher eingebracht werden miteinander zu einem festen und stabilen Rahmen verleimt. So kann meist werden auf zusätzliche Stege verzichtet werden.

Der Armlehnstuhl ist eigentlich eine Kombination aus einem Zargenstuhl und einer aufgesetzten dampfgebogenen Armlehne. Lange Zeit war es dem Hausherrn vorbehalten am Tischende auf einem Armlehnstuhl Platz zu nehmen.

Eckstühle waren vor allem im 19. Jahrhundert und bis ins 20. Jahrhundert hinein gängig. Ihre besondere Symmetrie mit zwei mittigen und zwei seitlichen Stuhlbeinen macht sie zu sehr robusten Sitzgelegenheiten – hintenüberkippen ist fast ausgeschlossen – und erlaubt eine sehr stabile Lehnenkonstruktion basierend auf drei nach oben hin verlängerten Stuhlbeinen. Die Lehnen sind oft niedriger als bei herkömmlichen Stühlen und stützen bei aufrechtem Sitzen insbesondere den unteren Rücken, was ergonomisch sinnvoll ist.
Eckstühle wurden deshalb gern als Stühle für häusliche Arbeiten verwendet, standen aber auch oft am Schreibtisch, wo sie auch den Vorzug hatten, dass man sie im Gegensatz zu anderen Armlehnstühlen weiter in den Beinraum hinein schieben konnte.